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09/22

Premiere in Berlin: Retrospektive auf die erste NFTBERLIN

Wer sich mit NFTs beschäftigt, kam in Berlin dieses Jahr an einem Event nicht vorbei: NFTBERLIN.

Glasstein steht auf einer Spitze, blauer Hintergrund

Wer sich mit NFTs beschäftigt, kam in Berlin dieses Jahr an einem Event nicht vorbei: NFTBERLIN. In den letzten Jahren war vor allem das New Yorker Vorbild NFT.NYC die Anlaufstelle für NFT-Begeisterte. Warum aber ins Flugzeug steigen, wenn man in Berlin die NFT-Community zusammenbringen kann? Das dachte sich auch Lili Feyerabend und veranstaltete Ende Mai erstmalig die NFTBERLIN. In der Alten Münze trafen sich NFT-Expert:innen und -Enthuast:innen aus Kunst, Gaming und vielen weiteren Bereichen. Wie kam es dazu? „Alles begann mit einem Tweet im November 2021, der viral ging“, erzählt die Initiatorin Lili. „Daraufhin haben mich viele Menschen kontaktiert, um bei der Organisation zu helfen, ihre Kunstwerke einzureichen, einen Vortrag zu halten, einen Workshop zu veranstalten, eine Veranstaltung zu sponsern und so weiter. Die ursprünglich experimentelle Idee ist dann zu einer tollen Veranstaltung geworden und entwickelt sich inzwischen langsam zu einer NFT-Community in Berlin.“ 

Mit einem Tweet zum erfolgreichen Event 

Aufbauend auf diesem einen Tweet konnte Lili dann gemeinsam mit ihrem Team innerhalb von kurzer Zeit ein umfangreiches Event auf die Beine stellen. Neben Talks und Präsentationen konnten Interessierte bei der NFTBERLIN auch an einem Hackathon teilnehmen, der gemeinsam mit Encode organisiert wurde. Die Organisator:innen wurden von Interessierten fast überrollt: „Es gab 180 Anmeldungen“, berichtet Lili, „aber aufgrund des begrenzten Platzes konnten wir nur weniger als die Hälfte davon annehmen.“ Letztendlich haben „rund 50 Hacker die Ziellinie überquert und ihre Projekte eingereicht, darunter NFT-bezogene Anwendungen und kreative Experimente“, so Lili weiter. 

Sie freut sich sehr über den gelungenen Auftakt:

„NFTBERLIN #1 hat zusammen mit der Stadt Berlin ein großartiges Debüt in der Welt der Technologie und Kunst gegeben.“ 

Das rege Interesse am Hackathon und am gesamten Event spiegelt deutlich wider, wie groß die Berliner NFT-Community inzwischen geworden ist. Ein Teil dieses Ökosystems ist das nftlab.berlin, ein NFT-Dienstleister, der Projekte für Marken und Organisationen realisiert – angefangen bei der Ausarbeitung von Anwendungsfällen und der optischen Gestaltung des entsprechenden NFTs über das Coding des Smart Contracts bis hin zum Aufbau der entsprechenden Community. Chris Hortsch ist der Initiator des Labs und war Ende Mai bei NFTBERLIN dabei. Vom Event haben er und sein Team „jede Menge Kontakte und Einblicke in die NFT-Branche“ mitgenommen. „Das Event selbst war unglaublich familiär und viele der Personen, die ich dort kennengelernt habe, habe ich bereits auf anderen Events in Europa wiedergetroffen“, freut sich Chris. Die generelle Aufbruchsstimmung, die bei der Zusammenkunft herrschte, erinnere ihn an Web2-Zeiten um 2004: „Viele der Tech-Giganten, die wir heute als selbstverständlich ansehen, waren damals kleine normale Start-ups. Vielleicht hat die NFTBERLIN hier auch die Web3 Player von Morgen auf der Bühne.“

Das Metaverse als Spielwiese 

Diese Prognose zeigt sich möglicherweise ebenfalls in anderen Entwicklungen: Das Metaverse verspricht derzeit ein Innovationstreiber für die Nutzung von NFTs zu werden. Chris glaubt, dass „der Besitz von digitalen Assets in Form von NFTs eine Art Opener und erster Schritt für das Metaverse als solches“ ist. „Digitale Assets, die dank der Blockchain-Technologie NFTs ermöglichen, sind aber definitiv erste Lebenszeichen eines nahenden Metaverse“, ist er sich sicher. 

Besonders große Anwendungsfelder für NFTs ist die Medien- und Kreativwirtschaft. Auf der NFTBERLIN trafen sich gerade aus diesem Bereich viele Vertreter:innen, um über Vorteile und Anwendungsbeispiele zu sprechen. Lilis persönliches Highlight: „Der von Tyler Golato moderierte Dialog mit dem renommierten DJ und Künstler Richie Hawtin, in dem er über seinen kreativen Prozess spricht und darüber, wie das NFT als neues Format diesen Prozess beeinflusst.“ Dieser Talk ist nur ein Beispiel von vielen, das die Vielseitigkeit der Anwendungen von NFTs zeigt. 

NFT Club Berlin, der Club für Gleichgesinnte 

Auch Rebekka Revel, Chris Nagy und Dennis Peqas hatten das Vergnügen auf der NFTBERLIN mit einem Stand für den NFT Club Berlin vertreten zu sein. „Es war wunderbar, dass so viele Krypto-Interessierte sowie Expert:innen und Fachleute anwesend waren“, beschreiben die Co-Gründer:innen die Teilnahme an der Konferenz.  Gegründet wurde der Club Ende 2021 als Community für NFT-Künstler:innen, Entwickler:innen und dergleichen, um Gleichgesinnte finden und gemeinsame Interessen diskutieren zu können. Seitdem hat sich viel innerhalb der Szene getan, wie Rebekka ausführt: „Unsere und die größere Berliner NFT-Community begannen Anfang 2022 zu blühen, und inzwischen gibt es auch andere Organisationen, die sich mit NFT-Ausstellungen und allem, was mit dem Web3 zu tun hat, beschäftigen. Wir sind froh, dass wir an der Spitze dieser cambrischen Explosion stehen.“ 

Die wachsende NFT-Community und die immer größer werdende Web3-Gemeinschaft in Berlin wirkt sich auch positiv auf den Kultursektor aus, indem sie Galerien und Künstler:innen, Innovator:innen und Sammler:innen sowie Technologie und Kunst zusammenzubringt. Der Meinung ist auch NFT Club Berlin Gründer:innen-Team:

„Für viele Galerien ist es schwierig, ihre Räume zu füllen, und die Einladung der Web3-Gemeinschaft kann auch ihr Publikum erweitern. Die NFT-Gemeinschaft kann durch den Kultursektor unterstützt werden, indem Räume geschaffen werden, in denen Menschen zusammenkommen können, und indem NFT-Künstler:innen durch Ausstellungen in Galerien mehr Aufmerksamkeit erhalten.“ 

Berlin: Standort für die NFT-Community 

Diese Aussichten gehen Hand in Hand mit den allgemeinen spannenden Entwicklungen im Bereich Blockchain und NFTs in Berlin. Berlin bietet auch laut Lili den optimalen Boden für diese Entwicklungen: „Berlin ist eine kreative Stadt. Kreativität bedeutet, Risiken einzugehen. Die Berliner leben für diese mutigen, lustigen und lebendigen Erfahrungen.“ Und auch wenn sich in Berlin schon seit einiger Zeit Vieles in der dezentralen Welt tut, hat es „eine Veranstaltung wie NFTBERLIN, die sich mit Kreativität, Technologie und Dezentralisierung befasst, in der Stadt so noch nie gegeben“, stellt Lili weiter fest. „Aber das ist kein Problem für uns, denn wir haben nicht nur die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft, sondern auch die der Berliner:innen.“ 

Chris vom nftlab.berlin sieht in Berlin ebenfalls das Zentrum für die NFT-Community:

„Berlin hat die Ausstrahlung und den Ruf, eine digitale Start-up-Metropole zu sein, was uns beim Aufbau einer Web3- und NFT-Metropole sicherlich helfen kann.“

Gemeinsam mit seinen Mitstreiter:innen möchte er „die Web3- und NFT Community mit vereinten Kräften nach Berlin holen, damit wir die Web3- und NFT-Metropole von morgen sind.“ 

Und wie geht es weiter? 

Die Zukunft dürfte rosig werden. Auf die NFTBERLIN soll die Community auch im nächsten Jahr nicht verzichten. Viel kann Lili jedoch noch nicht versprechen: 

„Das einzig Sichere zu diesem Zeitpunkt ist, dass wir NFTBERLIN #2 umsetzen wollen. 2023 ist sehr wahrscheinlich, aber noch kein Versprechen.“ Auf Twitter erfahren es alle Interessierten definitiv als erstes.  

Auch der NFT Club Berlin plant Spannendes für die Zukunft, wie uns Rebekka, Chris und Dennis berichten „Wir haben uns in radikal kurzer Zeit zu einer ziemlich prominenten Web3-Einheit in Deutschland entwickelt. Es gibt einige Dinge, die wir überarbeiten müssen, um zum Beispiel unserer Größe gerecht zu werden. Außerdem bauen wir unsere Partnerschaften zügig aus und arbeiten an eigenen Web3-Produkten, die praktische Erfahrungen bieten. Kurzum, wir experimentieren mit dem, was wir am besten können, lernen daraus und optimieren es.“ 

 

Viele Talks und Highlights der NFTBERLIN können auf YouTube nachgeschaut werden. 

Ein persönliches Review zur NFTBERLIN 2022 von Chris Hortsch kann hier nachgeschaut werden.

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